Jean Piaget war ein Schweizer Entwicklungspsychologe, der für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der kognitiven Entwicklungstheorie bekannt ist. Er wurde am 9. August 1896 in Neuchâtel, Schweiz, geboren und starb am 16. September 1980 in Genf.
Piaget war der älteste von drei Kindern und zeigte bereits früh ein Interesse an der Naturwissenschaft. Er begann sein Studium der Biologie an der Universität Neuchâtel und widmete sich dann der Philosophie und Psychologie. Während seiner Arbeit als Psychologe am Binet-Institut in Paris interessierte er sich besonders für die intellektuelle Entwicklung von Kindern, was ihn zu seiner späteren Forschung inspirierte.
Piaget entwickelte eine Theorie zur kognitiven Entwicklung von Kindern, die besagt, dass Kinder durch Aktivität und Interaktion mit ihrer Umwelt ihr Wissen konstruieren. Er identifizierte vier Hauptstufen der kognitiven Entwicklung: die sensomotorische Phase (0-2 Jahre), die präoperationale Phase (2-7 Jahre), die konkret operationale Phase (7-11 Jahre) und die formal operationale Phase (ab 12 Jahren). In jeder dieser Phasen entwickeln Kinder neue kognitive Fähigkeiten und Denkweisen.
Piagets Theorie hatte einen großen Einfluss auf die Pädagogik und führte zu einem neuen Verständnis der kindlichen Entwicklung. Seine Ideen werden immer noch in der modernen Entwicklungspsychologie diskutiert und angewendet.
Zusätzlich zu seiner Arbeit als Wissenschaftler war Piaget auch als Schriftsteller und Philosoph tätig. Er veröffentlichte mehrere Bücher und Artikel über seine Theorien und nahm aktiv an internationalen Bildungsreformen teil. Seine Arbeit wurde weltweit anerkannt, und er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.
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